Freitag, 1. August 2014

[R] Historische Übersicht Nicaragua

Eine kleine Übersicht über die Geschichte Nicaraguas:

Sandino

Augusto C. Sandino führte ab Mitte der 1920er Jahre eine Guerillatruppe gegen die in Nicaragua stationierten US-Truppen, welche den Einfluss der USA in Nicaragua sichern sollten.
Die USA hatten in der Vergangenheit mehrfach in Nicaragua interveniert und meist konservative Kräfte unterstützt.
Sandino forderte wahre Unabhängigkeit: "Patria Libe O Morir!" (Freies Vaterland oder Tod!)


Augusto C. Sandino

Da die US-Truppen die Guerilleros nicht schlagen konnten, bildeten sie eine nicaraguanische Nationalgarde, die "Guardía Nacional" (GN) aus und zogen 1933 ab.
Sandinos Forderungen waren nun erfüllt, er legte seine Waffen nieder.
Die nicaraguanische Regierung lud Sandino zur Feier des Friedens zu einem Bankett in der Hauptstadt ein. Tatsächlich war es eine Falle, Sandino wurde von der GN, unter Führung Anastacio Somozas, ermordet. Das machte den bereits bewunderten Helden Sandino zum Maertyrer und damit unsterblich. Jahrzehnte spaeter berief sich die FSLN auf den Freiheitskaempfer Sandino.


Die Somozas

Somoza-Diktatur & Widerstand

In der Folgezeit riss Somoza die Macht in Nicaragua an sich und etablierte eine der langanhaltendsten und brutalsten Diktaturen Lateinamerikas. Sein Clan, dessen Herrschaft sich auf die GN stützte, bereicherte sich massiv, während die Bevölkerung stets in Armut lebte.

So auch 1972 als ein gewaltiges Erdbeben das Zentrum der Hauptstadt Managua zerstörte und der korrupte Clan sich an den internationalen Hilfsleistungen bereichterte.

Der Widerstand gegen die Somoza-Diktatur erstarkte, und unter Führung der "Frente Sandinista de Liberación Nacional" (Sandinistische Nationale Befreiungsfront) (FSLN) gelang 1979 nach langem blutigen Kampf der Sturz des Regimes. 50.000 Tote und ein zerstörtes Land waren der Preis.


Siegesfeier 19.Juli 1979 - Kathedrale von Managua

Besonderheiten der Revolution: Sie war durch weite, unterschiedlichste Teile der Bevölkerung getragen. Selbst große Teile der Geistlichen, also der Kirche, unterstützten den Widerstand.
Sehr viele Frauen traten der FSLN bei und kämpften.
Künstler, wichtiger Baustein und Köpfe des Widerstands, schrieben Gedichte, komponierten Lieder und verbreiteten die Idee der Revolution. In der Bevölkerung entstand der Glaube und die Liebe zu einem freien, schönen, brüderlichen Nicaragua für alle.



Revolution und Contra-Krieg


Die linken Sandinisten fuehrten nach der Machtergreifung zahlreiche Reformen durch. Unter anderem der Besitz Somozas wurde verstaatlicht, es gab eine Agrarreform und eine große Alphabetisierungskampagne. Denn mehr als die Haelfte der Nicaraguaner konnte nicht lesen und schreiben.
1980 begann der Contra-Krieg: Von der US-Regierung unterstuetzte Guerillatruppen, grossteils Ex-Nationalgardisten, brachten Tod und Verwuestung um die Sandinistische Regierung zu destabilisieren.
1990 wurden die Sandinisten abgewaehlt, was zu grossem Teil an der Kriegsmuedigkeit der Nicaraguanern lag.

Nicaragua nach 1990

Die neu gewaehlte konservative Praesidentin Violeta Chamorro loeste den Sandinisten Daniel Ortega ab. Die USA beendeten ihre Blockadepolitik und der Contra-Krieg endete. Die sozialen Reformen wurden zurueckgenommen.

Violeta Chamorro erhaelt das Praesidentenband von Ortega

Von 1997 bis 2002 kam es unter dem Konservativen Arnoldo Aleman zu beispielloser Korruption.
 2007 gelang Daniel Ortega die Wiederwahl als Praesident.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen