Samstag, 20. September 2014

[R] Solidaritäts-Bohnen


Ein andermal werden wir über das Essen in Nicaragua berichten, an dieser Stelle sei nur gesagt dass Reis, "Frijoles" (rote Bohnen) und Mais die wichtigsten Grundnahrungsmittel in Nicaragua sind.





Da Nicaragua dieses Jahr zuviel Frijoles exportiert hat, das Angebot knapp wurde und die Bohnen damit zum Objekt von Spekulationen wurde, explodierten die Preise. Stellenweise kostete eine "libra" (Pfund) Frijoles 30 Cordoba (ca. 1 Euro). Zurzeit liegt der Preis im günstigsten Supermarkt bei 25 Cordoba. Dabei stieg normalerweise in der Vergangenheit der Preis praktisch nie über 11 Cordoba.




Die Regierung des ehemaligen Sandinisten-Comandantes Daniel Ortega verteilt als Reaktion darauf "frijoles solidarios" (Solidaritäts-Bohnen) für 15 Cordoba in den barrios (Stadtviertel). Es mussten teilweise sogar Bohnen aus Äthiopien importiert werden.




"Typisch": Das Programm wird gleichzeitig als Programm der nicaraguanischen Regierung und der Regierungspartei "FSLN" präsentiert. Zwischen Staat und Partei wird nicht unterschieden. Die Regierung ist praktisch identisch mit der Partei "FSLN".

Auch wenn der Vergleich hinkt: Man stelle sich vor in Deutschland würde ein Programm der Bundesregierung, zum Beispiel die Renovierung einer staatlichen Einrichtung oder eine Impfkampagne gegen Schweinegrippe, als Programm der "christdemokatischen Regierung" ausgerufen und die Aktion mit CDU-Wimpeln und Flaggen dekoriert.

Nicht nur die Bohnen sind teuer... Durch die trocken ausfallende Regenzeit ist die Nahrungssituation generell leicht angespannt. Viele Rinder darben dahin weil es an Heu mangelt.

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