Mittwoch, 8. Oktober 2014

[R] Arbeit

Nun will ich endlich, nach einigen Verzögerungen, versuchen euch meine Arbeit in der Casa de los Tres Mundos zu erklären. Im Allgemeinen ist das nicht ganz einfach, da sie nicht klar diktiert ist. Sie ist sehr vielseitig, abwechslungsreich und vor allem frei.

rechts der Eingang zu meinem Büro


Das hatte man mir bereits davor gesagt. Meine Vorgänger hatten jeweils ihre eigenen Betätigungsbereiche gesucht. Die ersten Tage räumte ich ein wenig mein Büro auf, in dem sich über die Jahre unterschiedlichste Überbleibsel von Dutzend Freiwilligen angesammelt haben.
Wichtiger Bestandteil meiner Büroausstattung ist die Hängematte, die ich dringend benötige damit mir Inspiration für meine zahllosen Texte zufliegt. Sie war ursprünglich Besitz des deutschen Geigenbauers, der regelmässig nach Nicaragua kommt und - freundlich und verantwortungsvoll wie wir sind, bewahren wir sie für ihn auf und passen auf sie auf. Sie ist aber wirklich nützlich um in der Mittagspause mal zu entspannen, sich von unseren Holzstühlen wegzubewegen oder wenn wir mal wieder Besuch haben.



Meine primäre Aufgabe ist es, Pan y Arte in Deutschland mit Infos, also Berichten und Fotos über die Casa, die laufenden Projekte und Veranstaltungen zu versorgen.
Ausserdem bediene ich die Casa selbst direkt mit Fotos und Übersetzungen für ihre Internetpräsenz. Ein wenig fühle ich mich schon wie der Hoffotograf der Casa. Ich habe zwar keine Spiegelreflexkamera, aber es macht mir Spass zu fotografieren und mich auf dem Gebiet zu verbessern.



Im Übrigen besteht meine Arbeit häufig aus Übersetzungsarbeit. Es kommen beispielsweise oft deutsche Personen oder Gruppen in die Casa, entweder weil sie die Casa kennenlernen wollen oder weil sie einen Workshop geben, für die ich dann dolmetsche.

Meinen Deutschkurs, den ich begonnen hatte da sehr viele Leute, mittlerweile ein Dutzend, sich nach Deutschunterricht erkundigt hatten, habe ich nach 5 Wochen beendet, da die Schüler zu unregelmässig kamen.

Ansonsten…bin ich ein Art Assistent für alles und helfe mal hier mal da aus, das ist ganz unterschiedlich und unregelmässig. Anfangs hätte ich gar nicht erwartet dass so soviel Arbeit anfallen kann. Sogar ein paar Videoaufträge habe ich erhalten, die ich zusammen mit meinem Bürokollegen Stalin absolviere. Ein wenig kannte ich den Umgang mit Videobearbeitungsprogrammen bereits, Stalin unterstützt mich sehr gerne damit ich lerne.

Compañero Stalin


Samstagnachmittags begleite ich eine grosse Gruppe von 8 bis 16 Jährigen aus verschiedenen Barrios, die im Dezember ein Musical aufführen soll. Das 7-köpfige Lehrerteam, das mit den Kindern Schauspiel, Choreos, Gesang und Malerei macht, hat mich sehr gut aufgenommen und ich freue mich jedes Mal auf den Samstag.

Das komplette Team bei einer Konferenz
Viele der superlieben Kinder haben mich schon richtig lieb gewonnen und ich bin sehr stolz auf die Kleinen und versuche in diesem ambitionierten Projekt so gut es geht mit anzupacken. An dieser Stelle ein Gruss an meine Theatergruppe aus dem jungen Staatstheater.

 
Ein Teil der Theatergruppe in Aktion
So gemütlich wie auf dem folgenden Bild geht es in der Gruppe nicht mehr zu, die Theorie wurde schnell durchgenommen und beiseitegeschoben, jetzt geht es mit grossen Schritten auf die Premiere am 30.November zu.



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