Spätnachmittags, als ich gerade an meinem exklusiven
Spenderbericht schrieb, marschierte überraschend die MelB-Manschaft aus Managua
in die Casa, darunter meine Schwester und meine drei süssen Jungs. Während das
Ensemble den Kindern als Vorbereitung auf das abendliche Konzert
Einzelunterricht gab, machte ich einen kleinen Spaziergang mit den Jungs.
An der Einkaufsstrasse, der Calle Comercial, begegnete
uns dann gleich mal eine Dame, die seelenruhig mit vier Chocoyos rumspazierte.
Wir hatten die frechen kleinen grünen Vögel bereits in freier Wildbahn im
Chocoyero, wo sie neben dem Wasserfall in einer zerklüfteten Felswand hausen,
kennengelernt.
Wir liefen die schöne Hauptstrasse Calle Real Xalteva bis
zur Kirche Xalteva hoch, vor der der schöne, ruhige, Xalteva-Park liegt.
Dort
lud uns dann ein netter Herr ein, doch seine Englischlerngruppe zu grüssen, die
sich regelmässig im Park trifft. Wir gingen gerne darauf ein und somit stellten
wir uns dann gleich mal auf Englisch vor und erfuhren dass der Englischunterricht
in den nicaraguanischen Schulen, falls praktisch vorhanden, sehr mangelhaft
ist.
Wir
verabschiedeten uns vom engagierten Herrn und seinen netten, motivierten
Schülern, um rechtzeitig zur Casa zurückzukehren.
Auf dem Rückweg begegneten
wir einer kleinen Polizeiparade, die wohl etwas damit zu tun hatte, dass in
diesem Moment eine Heiligenstatue aus einer anderen Kirche rausgetragen wurde.
Begleitet wurde das von Marschmusik und Böllern, die soviel Lärm machten, dass
sich ein kleiner Gecko erschreckte und
von der Decke fiel – direkt auf Marlons massiven 24er Bizeps. Oder vielleicht
wollte er einfach nur fühlen.
Das Konzert vor dem erfreulicherweise vollständig
gefüllten Saal war ausgezeichnet und abwechslungsreich. Es
war wie eine Generalprobe für das Orquester, das sich nächste Woche auf einem
Art internationalen Seminar und Festival in Costa Rica präsentieren wird.
Nach dem Konzert gab es Kuchen für die jungen Musikanten.
Man merkt dass die Stimmung im Flöten-Ensemble, Herzstück von MelB, ausgezeichnet
und positiv ist, geradezu familiär, da sie sich bereits seit vielen, vielen
Jahren kennen. Nicht umsonst nennen sich die Alteingesessenen la Familia de
MelB. Anschliessend liess ich mich noch vom Sekretär der Musikschule, den ich
nächste Woche vertrete, einweisen.
Währenddessen wurde im Hof eine neue Ausstellung
eingeweiht. Künstler der Casa stellen ihre Drucke vor. Am nächsten
Tag gab es dann vor der Casa Mini-Workshops, eine sehr gelungen Sache.
Nachdem die Jungs in den von MelB gemieteten Bus gehüpft
waren, verabschiedete ich mich von meiner Schwester, die meinte ich solle jetzt
meine Chance nutzen da Tabea und ich alleine sind, und der Musikdirektorin
Reyna und wünschte ihnen viel Glück in Costa Rica.
Auf meinem Rückweg kam ich an einer Folklore-Tanz-Veranstaltung
vor dem Convento San Francisco vorbei. Auf dem Foto seht ihr eine
Tanzgruppe, die wohl von den Tänzen der Karibikküste inspiriert ist, wobei die
Gruppe nicht gerade eine von den besten ist. Das Beste, also die Tanzgruppe die
in der Casa ansässig ist, kam bekanntlich zum Schluss.
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